Der positive Effekt von Fehlern für ein / das lebenslange (s) Lernen

Wer kann von sich behaupten, fehlerfrei zu arbeiten?! Niemand – und das ist auch richtig so. Aber dennoch: Fehler sind lästig, sie führen dazu, dass Funktionen oder Aufgaben, die wir entwickelt oder durchgeführt haben, nicht funktionieren. Sowie, dass es zusätzliche Zeit und meistens Geld benötigt, um die Fehler zu identifizieren und zu beheben. Oft geht es sogar so weit, dass Schuldige gesucht und ebendiese dafür die Konsequenzen tragen müssen. Im Kontext dieser Prozesskette entsteht das fatale Fazit: Fehler sollen tunlichst vermieden werden! 

Was halten Sie von dem Versuch, die Perspektive zu wechseln:

Was ist das Gegenteil von Fehlern? Ist es, Dinge „richtig zu tun“ oder nennen wir es einfach nur „erfolgreich sein“.

Um erfolgreich zu sein, gibt es sicher viele Wege. Einer ist, mit viel Erfahrung das Richtige zu tun, so dass Erfolg Einzug hält. Aber wie komme ich zu viel Erfahrung und ist das etwas, dessen Gewinnung von der Aneignung her betrachtet, abschließbar ist? Grundsätzlich kann jeder – egal wie viel Erfahrung er oder sie hat – etwas dazulernen. Und eben dieses Lernen funktioniert sehr gut über Experimente. Doch wer viele Experimente macht, dem passieren unweigerlich Fehler und genau diese helfen dem Experimentierer, erfolgreich zu sein.

Ausnahme sollten „Fehler“ sein, die sicherheitsrelevant oder existenziell bedrohlich sind. Hier ist es auch nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll, Experimente durchzuführen und sollten durch ein zweites Fallnetz aufgefangen werden.

Gerade im Unternehmenskontext wäre es daher sinnvoll eine neue Perspektive einzunehmen, eben das Fehler, die wir machen, ein Erfahrungsgewinn hin zu mehr Erfolg sind.

Wichtig ist hierbei das Vertrauen zwischen allen Hierarchien und Funktionen, dass Fehler gemacht werden dürfen oder sogar sollen und eine Kultur, in der alle gemeinsam für den Erfolg und eben auch für die Fehler geradestehen, denn sie können und werden jedem passieren. Im Champions League Finale hat Thomas Müller gesagt: „Wir streiten uns, wer die Fehler des Andern ausbügeln darf.“ 

Wenn solch eine Mentalität herrscht, sind Fehler nichts Schlechtes, sondern helfen allen, schnell voranzukommen und kontinuierlich zu lernen.

Dazu gibt es seit einiger Zeit Veranstaltungen wie z.B: „FuckUp Nights“. Veranstaltungen, bei denen mehrere Referenten von Ihren „Fehlern“ oder ihrem „Scheitern“ erzählen und was Sie daraus gelernt haben. Das Schöne dabei ist, dass Sie hierbei Ihre Erfahrungen weitergeben und den Zuschauern die Angst nehmen, Fehler zu machen oder eben auch zu lernen, die gleichen Fehler nicht auch selbst zu machen.

Fehler sind also etwas, was wir in jungen als auch in älteren Jahren machen werden.

Ganz beliebt bei „jung und alt“ oder „unerfahren und erfahren“ ist das „Reverse Mentoring“. Bei dem die „Alten“ von den „Jungen“ lernen. Eingefahrene Prozesse lassen sich häufig nicht aus mit langen routinierten und teilweise festgefahrenen Denkmustern aufbrechen. Die „Jungen“ haben das meist noch nicht so verinnerlicht, so dass „Fehler“ passieren, welche aber vielleicht zu neuen Lösungen oder eben auch Verbesserungen führen.

Fehler sind es, die uns regelmäßig daran erinnern, dass wir ein Leben lang lernen. Wenn wir Fehler als etwas Positives sehen, kann die „Bohnenmethode“ uns täglich helfen, eben dieses Lernen daraus zu verinnerlichen. Also seid mutig und macht Fehler und seid tolerant und helft euren Kolleginnen und Kollegen, wenn Sie Fehler machen. Sie werden es auch mit euch sein und ihr werdet gemeinsam lernen und wachsen.

Leitartikel – Agile Lifelong-Learning

Kinder, Mädchen, Jung, Caucasian, Kindheit, Tochter

Die Welt und damit auch unser tägliches Leben ist von vielen spontanen und unvorhersehbaren Veränderungen geprägt. Das beste Beispiel ist dazu die gerade andauernde Corona-Krise, welche zu disruptiven Veränderungen in vielen Branchen geführt hat und immer noch führt.

Diese Veränderungen verlangen, dass wir hoch flexibel sind. Hochflexibel, um weiterhin oder in Zukunft unsere persönliche Selbstbestimmung zu erhalten oder zu erlangen, sowie die Bewältigung der persönlichen Lebensherausforderungen.

Corona hat uns gezeigt, dass von heute auf morgen keiner mehr ein Kino besucht und Millionen von Menschen Streaming-Dienste als Alternative nutzten. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass, wenn bestimmte Angebote für eine gewissen Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen, die Menschen dazu neigen, nicht mehr in ursprünglicher Gewohnheit zu diesen zurück zu kehren.

Die einen mögen sagen „endlich“! Und andere wiederum werden sagen, dass damit ihre Lebensgewohnheiten verändert werden und andere, wie „Kinobetreiber“, stehen sogar vor existenziellen Schwierigkeiten.

Wie können uns Agilität und lebenslanges Lernen jetzt dabei helfen, diesen Situationen zu begegnen und sie für uns beherrschbar zu machen?

Agilität steht vor allem auch für eine Haltung. Diese Haltung soll uns ermöglichen, flexibel, offen und mutig diesen neuen Gegebenheiten zu begegnen. Damit wir diesen Herausforderungen flexibel, offen und mutig begegnen können, kann uns in Zeiten der Wissensgesellschaft im Besonderen das lebenslange Lernen dabei helfen, vorbereitet zu sein.

Vorbereitet sein heißt auch, das Selbstvertrauen zu erlangen und zu wissen, dass nicht alles Bestand hat. Lernen (-> Wissen) darf heute nicht mehr mit oder nach der Berufsausbildung oder dem Hochschulabschluss in den Schrank gestellt werden, da eben dieses Wissen und Fähigkeiten selten für 30, 40 oder sogar 50 Jahre der aktiven Partizipation im Berufsleben und der Gesellschaft genügt.

Häufig ist gerade die Zeit in der Weiterbildung die Zeit, in der neue Ideen für neue Geschäftsmodelle und das Unternehmen entstehen, um eben dieses in eine sichere und erfolgreiche Zukunft zu führen.

Aber auch in allen anderen Bereichen unseres Lebens lernen wir täglich, durch Erfahrungen, Fehler oder Gespräche.

Bei mir ist es so, dass ich für mich sehr viel aus Reisen gelernt habe. Angefangen von Sprachen, fremden Kulturen, Tiere, Pflanzen, Landschaften oder eben auch Lektionen, wie man es nicht machen sollte.

Ich möchte mit diesem Blog meine Informationen und Gedanken zu den Themen Agilität und lebenslangem Lernen veröffentlichen und freue mich auf Feedback und Anmerkungen dazu.